Häufig wünschen sich Familien von mir bei Shiatsu oder Cranio eine Übung die erdet.
Nun, da liegt es nahe, die Füße zu Hilfe zu rufen. Sie sind wahre Experten im Verstehen. Während deine Hände sehr viel Yang Charakter haben sind die Füßeleins von ihrem Wesen her Yin, also absolut bodenständig. Yin steht zum Beispiel für Kraft, Ruhe und Entspannung. Eine Shiatsu-Behandlung der Füße wird daher meist als sehr beruhigend wahrgenommen. Fast alle Kinder finden eine Fussmassage toll und lassen sich gerne an den Füße berühren.
Übung: Gemeinsam die Wurzeln stärken
Diese Übung ist sehr beliebt bei Groß und Klein.
Sie erdet und zentriert beide Personen. Die liegende und die Gebende.
Denn es ist gar nicht so leicht, auf den Füßen eines anderen Menschen zu stehen oder zu gehen.
Sie bringt dich, als gebende Person in den Moment, denn du musst dich darauf konzentrieren, achtsam zu sein. Zugleich bist du bedacht darauf, das Gleichgewicht zu halten.
Und als liegende Person wirst du merken: Es tut so gut, das Gewicht auf den Füßen zu spüren, die Sohlen und die Wärme des Anderen wahrzunehmen.
Bei Shiatsu lasse ich gerne Familienmitglieder tauschen.
Meine Botschaft: Seid stets achtsam und verständnisvoll. Fragt immer nach: Ist das angenehm?
Und so könnt ihr diese Übung probieren:
Die Basis aller meine Übungen:
- nimmt dir Zeit
- atme tief
- konzentiere dich auf den Moment
Sucht euch einen guten Untergrund, eventuell eine Yogamatte, einen Teppich. Einer legt sich auf den Bauch und kommt an, voll Vertrauen. Die Füße sollten sich wie auf dem
Bild leicht nach innen stellen lassen. Die andere Person stellt sich mit den eigenen Füße drauf. Versuche es zunächst nur mit dem vorderen Teil deiner Füße. Wartet und spürt. Vielleicht ist
es angenehmer darauf zu gehen. Oder einfach stehen zu bleiben. Lauscht gemeinsam darauf, wie sich eure Füße treffen.
Die Liegende Person darf immer äußern wie es ihr geht!
Übung: Ich bin der Boden der dich trägt
Viele Abenteuer bewegen dein Kind. Dein Kind viele Fortschritte mit seinen Füßen. Die ersten Schritte sind meist ein sehr emotionaler Abschnitt für Familien. Die Füße deines Kindes helfen ihm zu stehen und zu verstehen, sie sind der Kontakt zum Boden. Aber auch zu gehen, zu laufen, etwas von alleine zu erreichen. So stehen sie für Bewegung, Fortschritt, Selbständigkeit und Autonomie.
Aber was ist, wenn alles zu viel wird?
Nun, stell dir vor, wie schön es wäre, wenn ein lieber Mensch dir Stabilität gibt, ja sogar spürbar der Boden unten deinen Füßen ist.
Dazu braucht es nicht viel, in erster Linie deine Ruhe und Aufmerksamkeit. Diese Erfahrung kann wieder einmal Gebende und Nehmende stärken.
So findet ihr diesen gemeinsamen Moment:
Dein Kind legt sich auf den Bauch.
Die Bauchlage kann sehr beruhigend sein, da sie wohlig die Vorderseite schützt.
Knie dich zu den Füßen deines Kindes, werde still und atme tief. Sei ganz im Moment.
Erst dann, wenn du bei dir bist, lege deine Hände auf die Fußsohlen des Kindes.
Lass nun mit beständigem, sanftem Druck deine Hände darauf wandern.
Spüre die Füße unter deinen Händen. Und denke nur an das, was du spürst.
Deine Hände begleiten mit ihrem Druck und werden langsamer und schwerer. Vielleicht bleiben sie auch einfach auf den Füßen liegen.
Und plötzlich, dann, wenn ihr sie am wenigsten einfordert, kommt sie zu euch, die Entspannung.
Was spricht sie? Nun, hört gut zu:
Was die Ruhe erzählt:
Die Ruhe sagt: Ich komm zu dir,
du fühlst dich sicher wohl mit mir.
Ich bleibe dort, wo sich nichts tut.
Aufmerksamkeit tut mir sehr gut.
In dieser Stille kann ich fein
der Boden für deine Wurzeln sein.
Ich wünsche die und deinem Kind viel Freude damit, gemeinsam die Ruhe zu verstehen und zu begreifen.
Bitte sei achtsam, beim Ruhe schenken. Vergiss nicht, sie kann nicht eingefordert werden. Sie wird sich in der Verbindung, im Vertrauen zeigen.
Alle Übungen mache auf eigene Verantwortung und Achtsamkeit!
Erzähle mir gerne, wie es euch mit den Übungen geht!
Über mich und Übungen für Kinder
Ich bin Katharina Grotte und begleite in meiner Praxis in 1230 Wien viele Familien.
"Hast du auch für uns zu Hause ein paar Übungen?"
Das ist ein häufiger Wunsch an mich.
Und ich unterstütze das voll und ganz. Denn viele Griffe und Techniken und Griffe aus Shiatsu und Cranio können im Familienalltag eine wunderbare
Bereicherung sein.
Auch mit meiner eigenen Tochter wende ich meine Übungen beinahe täglich an. Das schöne ist, dass wir es schon wie selbstverständlich in den Alltag integrieren.
Es ist mir ein Herzensanliegen, dieses Wissen weiterzugeben, um die Körperweisheit unserer Kinder von Anfang an gemeinsam zu erhalten und zu unterstützen.
Herzliche Grüße Katharina Grotte
Autorin von Kindershiatsuzeit und Reingespürt
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